BOTSCHAFT WARSCHAU

Europaweit ausgeschriebener Wettbewerb für den Neubau der Deutschen Botschaft in Warschau.

Ein Parkgrundstück mit altem Laubbaumbestand soll Standort der neuen deutschen Botschaft in Warschau werden. Der Entwurf stellt die Bäume in den Mittelpunkt: Das Erdgeschoss ist als offene Struktur konzipiert, bei der kein Baum gefällt wird. Die Räume entstehen in den Zwischenräumen des bestehenden Baumbestands.

Die Landschaft, insbesondere der reiche Altbaumbestand, wird zum entwurfsbestimmenden Element. Ein 6 m hoher Sockel reagiert auf den Baumbestand (der durch ein Wertediagramm qualifiziert wurde), weicht aus oder umschließt ihn und lässt den Zusammenhang der großzügigen Landschaft fortbestehen.

Drei Höfe überlagern Außen und Innen miteinander, sodass die Ebene 0 mal mehr dem Inneren, mal mehr dem Äußeren zugeordnet werden kann. Die Architektur geht über die physische Definition des Raumes hinaus. Sie definiert den Außenraum. Das Ziel des Auslobers, die öffentlichen Bereiche der Residenz mit denen der Kanzlei zu verbinden, kommt dem Entwurfsansatz entgegen. Gleichzeitig funktionieren die Bereiche separiert voneinander.

Auf dem reaktiven „weichen“ Sockel liegen drei Körper. Der größte, zweigeschossige Körper überragt den Haupteingang um 8 m. Er enthält die Verwaltung. In dem südlich gelegenen Körper befindet sich die Wohnung des Botschafters, im östlichen die Wohnbereiche für das Personal und die Gäste. Die Körper funktionieren als Vierendeelträger und liegen auf den Kernen, sodass im Erdgeschoss auf Stützen verzichtet werden kann.

Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Bereiche der Kanzlei und der Residenz sowie die PSV-Stelle. Diese ist um 1,20 m abgesenkt, um darüber der zugehörigen PSV-Verwaltung Platz zu geben. Die Fassade im Erdgeschoss besteht zum Teil aus elektrochromem Glas, das sich wahlweise semitransparent schalten lässt. Die Körper auf dem gläsernen Sockel sind aus harten Materialien.