Waren Rauminstallation

Magisches Dreieck. Rauminstallation. Waren/Müritz 2003

Situation: Eine Baulücke, ideal hergerichtet, gegenüber ein unter Denkmal stehendes Haus, das abbruchreif verrottet und ein gerade neu gebautes Haus, welches ein Idealhaus ist.

Waren ist eine Touristenstadt, komplett durchsaniert. Wesen und Information setzen sich als Idealbilder ihrer Protagonisten auf die Fassaden fest. Der Inhalt hat mit der Oberfläche nichts zu tun.

Die zufällige Montage aus Ruine – Idealhaus – Ideallücke bildet ein magisches Dreieck und gibt Informationen frei, die sich auf den Oberflächen der Stadt nicht ablesen lassen,
die die Stadt auch lieber verheimlichen möchte.

In die Ruine bauen wir einen Raum, einen Wahrnehmungskatalysator.
Das Schaufenster ist demontiert und die Rückwand ganz mit einem Spiegel verkleidet.

Der Laden, nun wieder begehbar, erzeugt so mit dem Blick in den Spiegel eine große Tiefe, die durch die Spiegelung auf die gegenüberliegende Lücke noch verstärkt wird.

Gleichzeitig gelangt die Lücke über den Spiegel in unser Blickfang.
Angelockt begeben wir uns in diese Lücke, drehen uns zur Straße und so fällt der Blick auf das Idealhaus, in einer Distanz, die in der mittelalterlichen Stadt nicht möglich ist.

Aus dieser Perspektive erscheint das ohnehin nur aus Oberfläche bestehende Idealhaus als reine Kulisse ohne Hintergrund.

 



◁   △